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Streit zu Hause? - Ministerin lernt viel für die Politik

Von: dpa

Meldung vom 24.01.2011

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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Berlin (dpa) - Diskutieren gehört zu ihrem Beruf. Denn Ursula von der Leyen ist die deutsche Arbeitsministerin. Und die Politikerin ist es gewohnt, immer wieder ihre Meinung zu sagen und dagegenzuhalten, wenn andere Leute mit ihren Plänen und Entscheidungen nicht einverstanden sind. Auch zu Hause muss sie immer wieder diskutieren. Denn Zoff gibt's da immer, erzählte die Ministerin Mitte Januar in einem Interview.

Sie und ihr Mann haben sieben Kinder. Die Familie lebt in einem Dorf bei Hannover in Niedersachsen. Streit ist da nicht gleich Streit, findet Frau von der Leyen. "Erst ist immer die Frage: Worum geht es? Also, zanken wir uns über Hausaufgaben oder Unordnung? Oder streiten wir uns darüber: Wie lange darf ich abends wegbleiben, wer wird ungerecht behandelt? Da, finde ich, muss man schon genauer hinhören", sagte die Ministerin.

Die Politikerin meinte auch, dass sie beim Streiten in ihrer Familie viel lernt. "Ich finde spannend, dass man immer, immer wieder in einer großen Familie miteinander verhandeln muss, was jetzt der richtige Weg ist", sagte sie. "Und ich lerne viel über Verhandeln, mal nachgeben, mich auch mal durchsetzen - dadurch, dass ich das in der Familie jeden Tag üben muss." Dieses Training konnte die Ministerin von der Partei CDU im Januar 2011 besonders gut für ihren Beruf gebrauchen. Denn da hatte sie viel Zoff mit Politikerinnen und Politikern aus anderen Parteien.

Bei dem Streit ging es um neue Regeln und Hilfen für arme Familien, die Geld vom Staat bekommen. Frau von der Leyen wollte unter anderem so genannte Bildungsgutscheine einführen. Die könnten arme Kinder etwa bei einem Sportverein oder einer Musikschule einlösen. Andere Politikerinnen und Politiker meinten aber, dass die Kinder mit den Gutscheinen wohl nicht genug anfangen könnten. Einige forderten, man müsse mehr für die Kinder tun und man solle mehr Geld in Schulen stecken. Ob man sich in dem Streit überhaupt einigen würde, war Mitte Januar noch nicht klar.

Sonntags: Hund und Pony füttern
In der Woche hetzt die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen von Termin zu Termin. Und was macht sie am Sonntag? "Wenn es irgendwie geht - lange schlafen!", sagt sie. Danach kümmert sie sich um die Tiere der Familie. "Dann füttere ich unsere Hündin. Die wartet immer schon darauf, dass ich endlich aufstehe. Und ich füttere das Pony und manchmal auch die Hühner. Das mach ich gerne, weil ich in der Woche diejenige bin, die nie füttert, weil ich in Berlin bin."

Danach frühstückt die Familie ausgiebig zusammen. Aber erst ab mittags! Denn vorher krabbelt die Ministerin gern noch mal ins Bett, um einen Milchkaffee mit ihrem Mann zu trinken. "Das ist immer die Zeit, wann wir klönen können und uns Geschichten erzählen aus der Woche oder über die Kinder", sagt sie. Stress mag die Ministerin am Wochenende gar nicht: "Für mich ist sonntags ganz wichtig, möglichst keine Uhr im Nacken zu haben, sondern den Tag vor mich hin plätschern zu lassen", sagt sie.
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