Bozen/Nürnberg (dpa) - "Schau mal, was da liegt!" - Das soll ein Bergsteiger gerufen haben, als er mitten im Eis eine tiefgefrorene Leiche entdeckte. Das war im Jahr 1991, der Mann war mit seiner Frau unterwegs. Zuerst dachten die Wanderer, dass es sich um einen vor Jahren verunglückten Bergsteiger handele. Doch bald wurde klar: Der Fund ist eine richtige Weltsensation!

Denn es stellte sich heraus, dass die Leiche uralt war. Der entdeckte Mann lebte vor mehr als 5000 Jahren. Weil die Mumie in den Ötztaler Alpen aufgespürt wurde, nannten ihn bald alle Ötzi. Die Ötztaler Alpen liegen zwischen Österreich und Italien. Am 19. September war die Entdeckung des Eismannes genau 20 Jahre her.

Die Mumie ist sehr gut erhalten. Deshalb erfuhren die Forscherinnen und Forscher schon viel über Ötzi und seine Vergangenheit. Heute wissen sie zum Beispiel: Der Eismann war ungefähr 47 Jahre alt und starb, weil ihm jemand einen Pfeil in die Schulter geschossen hatte. Ötzi hatte eine Fellmütze, einen Fellumhang und eine Art Fell-Leggings an. In seinen Schuhen war Heu - das sollte die Kälte besser abschirmen. Außerdem besaß er viele Waffen und Werkzeuge.

Manche Sachen können sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aber auch 20 Jahre nach der Entdeckung noch nicht erklären. Zum Beispiel ist es immer noch ein Rätsel, warum Ötzi so viele Tätowierungen hatte.