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Friedensnobelpreis für eine Frau im Gefängnis

Von: dpa

Meldung vom 11.12.2023

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Oslo/Stockholm (dpa) - Es ist die wohl wichtigste politische Auszeichnung, die jemand bekommen kann: der Friedensnobelpreis. Er wird jedes Jahr an Menschen oder Organisationen vergeben, die sich für den Frieden auf der Welt einsetzten. Am Sonntag ging der Preis an Narges Mohammadi aus dem Land Iran. Doch die Gewinnerin nahm bei der Preisverleihung ihre Auszeichnung nicht selbst entgegen. Stattdessen kamen ihre Kinder auf die Bühne.

Der Grund: Narges Mohammadi sitzt im Gefängnis. Denn in ihrem Heimatland Iran ist es gefährlich, eine andere Meinung zu vertreten als die Herrscher dort. Narges Mohammadi aber ist mutig. Sie setzt sich dennoch dafür ein, dass Menschenrechte auch im Iran geachtet werden. Besonders für die Rechte von Frauen kämpft die 51-Jährige. Denn für Frauen gelten im Iran sehr strenge Regeln.

Zum Beispiel müssen Mädchen ab dem Alter von neun Jahren ein Kopftuch tragen, einen langen Mantel und lange Ärmel. Wer sich nicht daran hält, kann Ärger bekommen und sogar schwere Strafen. Frauen und Mädchen dürfen zu bestimmten Uhrzeiten auch nicht alleine auf die Straße gehen.

Immer wieder protestieren Menschen im Iran gegen die Unterdrückung. Doch oft ist das sehr gefährlich. Auch für Narges Mohammadi war es das. Sie wurde mehrfach zu Gefängnisstrafen verurteilt, insgesamt zu 31 Jahren. Trotzdem berichtete sie mutig auch über die schlimmen Zustände, die im Gefängnis herrschen.

Am vergangenen Sonntag lasen ihr Sohn und ihre Tochter eine Rede vor, die ihre Mutter vorbereitet hatte. Narges Mohammadi selbst hatte zuvor angekündigt, aus Protest drei Tage lang auf Essen zu verzichten. So will sie auf die Probleme im Iran aufmerksam machen. Sie schrieb: "Am Tag der Nobelpreisverleihung will ich somit die Stimme der Iraner sein, die gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung protestieren."
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