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Detektivarbeit an einem geplatzten Aquarium

Von: dpa

Meldung vom 05.06.2023

Ab Klasse 4  

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Bad Belzig (dpa) - Manchmal passieren Dinge, die wir eigentlich für unmöglich halten. Zum Beispiel, dass ein riesengroßes Aquarium einfach platzt und eine Million Liter Wasser plötzlich herausfließen.

Klingt wie aus einem Actionfilm? Tatsächlich ist so ein Unglück vor einigen Monaten in der Stadt Berlin passiert. Ein riesiges Aquarium, das mitten in einem Hotel aufgebaut war, ging am frühen Morgen urplötzlich zu Bruch. Fast alle Fische aus dem Becken starben. Menschen wurden nicht verletzt, aber es entstand großer Schaden am Gebäude.

Aquadom hieß die Anlage. Das Becken war ungefähr viermal so hoch, wie ein Basketballkorb hoch ist und rund. Hunderte Fische schwammen darin.

Experten sind jetzt dabei herauszufinden, wie das Unglück passieren konnte. Dafür haben sie die kaputten Stücke des Aquariums vorsichtig eingesammelt. Jetzt liegen sie in einer großen Lagerhalle, und die Fachleute versuchen, die Teile möglichst so zusammenzusetzen, wie sie ursprünglich angeordnet waren. Das ist wie ein großes und sehr kompliziertes Puzzle mit Hunderten Teilen.

Mit speziellen Geräten berechnen die Fachleute, wie groß und schwer jedes Stück ist. Sie fotografieren es und schauen sich mit der Lupe und hellen Lampen bestimmte Einzelheiten genauer an. Auffällige Stellen markieren sie mit bunten Klebebändern. So wollen sie herausfinden, an welcher Stelle das Aquarium aus Acrylglas kaputtgegangen ist und warum.

Der Ingenieur Christian Bonten ist einer der Experten. Er schaut sich genau an, wie die Stellen aussehen, an denen das Acrylglas gebrochen ist und wie die Risse verlaufen, erklärt er. Dabei achtet er vor allem auf die Stellen, an denen das Aquarium bei seinem Aufbau zusammengeklebt wurde.

Denn das ganze Becken bestand nicht nur aus einem großen, sondern aus mehreren zusammengeklebten Stücken. Für das bloße Auge war das aber kaum erkennbar. Die Stellen, an denen geklebt wurde, sind mögliche Schwachstellen, sagt der Experte. "Sie sind in der Regel etwas weniger fest als der Rest des Materials."
Können er und seine Kollegen schon sagen, warum das Aquarium geplatzt ist? "Nein, wir machen hier Detektivarbeit und dürfen uns dabei nicht zu früh festlegen", sagt Herr Bonten. Bis Mitte Juli soll die Untersuchung abgeschlossen sein.

Dass die Ursache des plötzlichen Auseinanderbrechens eindeutig festgestellt werden kann, können die Experten nicht versprechen. Eins steht schon jetzt fest: Ein neues Riesenaquarium wird in dem Hotel in Berlin nicht eingebaut.
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