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Auf der Jagd nach Mini-Chamäleons und anderen Tieren

Von: dpa

Meldung vom 28.02.2012

Ab Klasse 3  

Quiz von Susan Schädlich

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Berlin/München (dpa) - Die Nachricht war eine Sensation: Das bisher kleinste Chamäleon der Welt ist entdeckt worden! Es ist so klein, dass Jungtiere mühelos auf einem Streichholzkopf stehen können. Als die Nachricht vor kurzem bekannt wurde, zeigten viele Zeitungen und Fernsehsender ein Foto von der neuen Tierart. Dass wir jetzt überhaupt von dem Mini-Chamäleon wissen, haben wir auch Frank Glaw zu verdanken. Der Zoologe hat die Tierart entdeckt - zusammen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Und zwar im Dschungel der Insel Nosy Hara. Die liegt im Indischen Ozean vor der Insel Madagaskar bei Afrika. Dabei arbeitet der Forscher wie ein Detektiv.

"Das Chamäleon ist winzig klein. Am Tag versteckt es sich im Laub des Waldes. Es überhaupt zu finden, ist sehr schwierig", erzählt Frank Glaw. "Es gibt aber einen guten Trick: Man muss nachts losgehen." Denn am Abend klettern viele Tiere, die tagsüber am Boden leben, auf Äste. "Mit einer Taschenlampe kann man sie dann entdecken."

Frank Glaw weiß, wovon er spricht. Er kennt sich aus mit neuen Tierarten. Sie zu suchen, ist sein Beruf. Etwa 140 neue Tierarten hat er auf Madagaskar schon gefunden. Zum Beispiel neue Froscharten, Schlangen oder Eidechsen. Für diese Arbeit muss man sich in der Tierwelt auskennen", sagt er. "Dann kann man gezielt dorthin gehen, wo man die Tiere erwartet." Manche Frösche leben zum Beispiel zwischen den Blättern bestimmter Pflanzen. Denn dort bilden sich kleine Wasserstellen, in denen sich die Kaulquappen entwickeln. "Wenn man das nicht weiß, würde man an diesen Stellen gar nicht gucken."

Auf der Suche nach neuen Tierarten hat der Forscher aber noch andere Tricks. An manchen Stellen im Dschungel zieht er zum Beispiel einen niedrigen Zaun. In bestimmten Abständen buddelt er Eimer in die Erde. Manche Tiere wie Schlangen, Echsen und Frösche können den Zaun nicht überwinden. Sie gehen an ihm entlang. Bis sie am Ende in den Eimer plumpsen. "So finden wir manchmal Tiere, die wir sonst nicht sehen würden", sagt Frank Glaw.

So gezielt läuft die Suche aber nicht immer ab. "Ein neues Tier zu finden ist oft auch Glückssache", sagt der Zoologe. Er läuft manchmal auch einfach nur stundenlang durch den Wald. "Wenn man dabei die Augen offen hat und überall hinguckt, dann findet man die Tiere auch." Auf die Arbeit von Experten wie Glaw und vor allem auf die Tierarten und solche, die bedroht sind, wird immer am 3. März aufmerksam gemacht. Denn es ist der Tag des Artenschutzes.
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