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Arbeitskräfte gesucht - in der Türkei

Von: dpa

Meldung vom 31.10.2011

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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Hamburg (dpa) - Mesut Özil ist einer der besten Fußballer in der deutschen Nationalmannschaft und eine echte Berühmtheit. Er ist in Deutschland aufgewachsen, zur Schule gegangen und hat hier auch Fußballspielen gelernt. Seine Eltern kommen aber wie bei vielen anderen Kindern und Jugendlichen aus der Türkei. Etwa 2,5 Millionen Menschen in Deutschland haben türkische Wurzeln. Die ersten kamen, weil Deutschland sie dringend brauchte.

Die ersten Türkinnen und Türken kamen vor rund 50 Jahren zum Arbeiten nach Deutschland. Damals hatte Deutschland nicht genügend Arbeitskräfte. Die Unternehmen beschwerten sich bei den Politikerinnen und Politikern und forderten, dass sie Arbeitskräfte aus dem Ausland anwerben sollten. Deutschland unterschrieb deswegen 1961einen Vertrag mit der Türkei. Darin stand, dass Arbeiter und Arbeiterinnen aus der Türkei kommen und in Deutschland arbeiten durften.

Danach kamen etwa 710 000 Menschen und fingen an, hier zu arbeiten. Weil sie eigentlich nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückgehen sollten, wurden sie anfangs Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen genannt. Sie bauten vor allem Autos in Fabriken, stellten Kleidung her und arbeiteten auf Baustellen. Durch ihre Arbeitskraft wuchs die Wirtschaft in Deutschland sehr schnell.

Auch die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter profitierten. Sie verdienten Geld, und zwar meist mehr als in der Türkei. Und viele fühlten sich mit der Zeit auch immer wohler in Deutschland. Anders als geplant gingen deswegen viele von ihnen nicht wieder zurück in die Türkei. Sie holten ihre Familien nach Deutschland, bauten hier Häuser und eröffneten Geschäfte.

So wurde beispielsweise der Döner zu einer beliebten Speise in Deutschland. Und Menschen mit türkischen Wurzeln arbeiten hier inzwischen in vielen verschiedenen Berufen, zum Beispiel als Ärztinnen und Ärzte, Filmemacherinnen und Filmemacher, Politikerinnen und Politiker und so weiter. Für die Kinder und Enkelkinder der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter ist Deutschland ihre Heimat. Die Türkei ist ihnen aber auch wichtig, weil sie noch viele Verwandte dort haben. Viele haben wie Mesut Özil einen deutschen Pass und kennen die Türkei nur aus dem Urlaub.

Am 30. Oktober 2011 war es genau 50 Jahre her, dass das Abkommen zwischen Deutschland und der Türkei unterzeichnet wurde. Deshalb gab es an diesem Tag in vielen Städten Jubiläumsfeiern.
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