Diktatur, eine Regierungsform, die in westlichen Staaten kaum mehr vorstellbar ist. Dennoch ist "Der Schlund" von Gudrun Pausewang eine sehr gelungene Vision dieser Thematik.
"Ich starr in den Schlund / bis hinab auf den Grund / und kann mich nicht rühren vor Grauen." Jirgalems Lied bewegt die Familie Lorbach zutiefst. Seine Schwester Gesa spürt, dass ihr Bruder Angst hat. Das ist nicht weiter verwunderlich, da Deutschland erneut eine Wirtschaftskrise droht. Immer mehr Arbeitslose führen zu großen Problemen im Land. Die Lage scheint zu eskalieren. Die Demokratie hält dem Druck nicht stand und die Mehrheit der deutschen Bevölkerung stimmt für den Politiker Schlott. Mit ihm kommt die Diktatur zurück.
Gesa ist 17 Jahre alt und kann es kaum fassen, dass so viele Menschen nicht einsehen, dass es viele Parallelen zum Zweiten Weltkrieg, der Nazizeit, hat. Niemand wehrt sich gegen den Terror und für die Randständigen. Auch Gesa wird gezwungenermaßen zum Schweigen verpflichtet. Trotz ihrer angepassten Haltung machen die Gewalt und der tägliche Terror vor ihrer Familie nicht Halt und sie bricht auseinander. Kein Mitspracherecht zu haben, macht Gesa krank. Bald schon bietet sich ihr eine Gelegenheit, um zur Gegenwehr anzusetzen.