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Bomben im Boden - Tausende Menschen mussten aus ihren Wohnungen

Von: dpa

Meldung vom 09.05.2017

Ab Klasse 3  

Quiz von Silke Fokken

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Hannover (dpa) - In Deutschland hat es seit langer Zeit keinen Krieg mehr gegeben. Trotzdem werden im Boden immer wieder Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt - so wie in der Stadt Hannover. Am Sonntag, dem 7. Mai, mussten dort rund 50.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen, weil Fachleute die Bomben entschärfen wollten.

Am Sonntagmorgen flog deshalb ein Hubschrauber über das betroffene Gebiet in der Stadt Hannover. Mit einer speziellen Kamera überprüften Fachleute von der Luft aus, ob sich hier wirklich niemand mehr aufhielt. Um 14.05 Uhr vermeldete schließlich die Stadt Hannover auf ihrer Internet-Seite: Die Evakuierung ist abgeschlossen. Das heißt: Alle Menschen hatten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Menschen waren zum Teil in Notunterkünfte gebracht worden. Viele Leute aber besuchten Museen, gingen ins Freibad oder ins Kino. So vertrieben sie sich die Zeit bis zum Abend. Dann nämlich sollte die Gefahr vorüber sein - und alle Bomben entschärft.

Die Bomben hatten vor rund 70 Jahren Flugzeuge von Ländern abgeworfen, gegen die Deutschland im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte. Sie waren im Boden gelandet aber nicht explodiert. Man nennt solche Bomben auch Blindgänger. Experten vom Kampfmittel-Beseitigungs-Dienst wollten diese Blindgänger am 7. Mai unschädlich machen, und genau das taten sie auch.

Aber wie geht das? Wie macht man eine alte Kriegsbombe unschädlich? "Zuerst versucht man, die Bombe zu entschärfen", sagt der Fachmann Michael Hintz. "Dafür wird der Zünder herausgedreht." Wenn das nicht geht, schneidet man ihn mit einem speziellen Gerät heraus. Ist die Bombe entschärft, wird sie an einem sicheren Ort aufgeschnitten und der Sprengstoff verbrannt.

Es kann aber auch passieren, dass eine Bombe nicht entschärft werden kann. In solchen Fällen müsse die Bombe vor Ort gesprengt werden, sagt Michael Hintz. "Dafür bereiten wir eine bestimmte Fläche am Fundort speziell vor." Der Fachmann erklärt: "Es gibt große Säcke, die mit Sand gefüllt sind. So ein Sack wiegt etwa eine Tonne. Außerdem haben wir Kunststoffsäcke, die mit Wasser gefüllt sind."

Die Säcke werden auf die Sprengstelle gelegt. Dazu kommen noch Strohballen. Das alles soll verhindern, dass die Energie der Bombe und Bombensplitter sich nach oben oder zur Seite hin ausbreiten.
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