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Die Briten haben entschieden: Wir wollen raus!

Von: dpa

Meldung vom 27.06.2016

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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London (dpa) - Im Fernsehen, im Radio, im Internet - am 24. Juni 2016 kam kaum jemand an dieser Nachricht vorbei: Großbritannien will raus! Die Briten haben für den Brexit gestimmt. Die Aufregung war groß. Denn Brexit bedeutet etwas ähnliches, als wenn jemand plötzlich aus einer gemeinsamen Wohnung auszieht. Es geht nur nicht um Freunde oder Familien, sondern um Länder.

Das Wort Brexit setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Briten und Exit. Briten sind die Menschen, die in Großbritannien leben. Exit bedeutet soviel wie Ausstieg oder Ausgang. In diesem Fall geht es um den Ausstieg von Großbritannien aus einem wichtigen Club oder Verbund: der Europäischen Union, kurz EU.

In der EU haben sich 28 Staaten aus Europa zusammengeschlossen. Auch Deutschland und Großbritannien gehören dazu. Der Experte Paul Nolte erklärt: "Die EU funktioniert ein bisschen so wie eine Wohngemeinschaft. Man hat sich zusammengetan und teilt vieles. Nun hat ein Mitglied aber entschieden, dass es ausziehen will." Eine Mehrheit der Briten stimmte für den Brexit - also für den Ausstieg aus der EU.

Das heißt auch, dass Großbritannien dann nicht mehr automatisch alles mit den anderen teilt. In der Gemeinschaft EU ist es zum Beispiel für die Länder sehr einfach, Geschäfte miteinander zu machen. Experten befürchten deshalb: Für Großbritannien könnte es in Zukunft schwerer werden, seine Produkte an die anderen zu verkaufen - und umgekehrt.

Das gilt auch für andere Bereiche: Innerhalb der Gemeinschaft können die Menschen zum Beispiel problemlos in einem anderen Land arbeiten. Wer sich in Zukunft länger in Großbritannien aufhalten will, braucht dafür möglicherweise eine Erlaubnis.

Wie beide Seiten nun zusammenarbeiten, werden sie wohl in langen Verhandlungen klären. Das kann mehr als zwei Jahre dauern. Und was bedeutet es für die Wohngemeinschaft EU und Großbritannien, wenn das Mitglied tatsächlich austritt? Paul Nolte ist sich sicher: "Auch wenn sie nicht mehr zusammenwohnen und alles teilen - befreundet bleiben sie aber trotzdem."

Nach dem ersten Schock beschlossen viele Politikerinnen und Politiker wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel: Wir müssen jetzt darüber reden, wie es nach dem Austritt weitergehen soll. Manche Leute machen sich Sorgen, dass in Zukunft auch andere Länder die EU verlassen wollen. Deshalb sind sie dafür, möglichst streng mit Großbritannien umzugehen. Andere dagegen warnen davor, die Freundschaft mit den Briten zu gefährden.
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