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Maxim in Texas: Zwischen Pool und Pommes

Von: dpa

Meldung vom 10.08.2015

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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Bewertung:
Dallas/Hamburg (dpa) - Alles neu, alles anders! Tausende Menschen verlassen Deutschland jedes Jahr. Sie wandern aus und fangen in einem neuen Land ein neues Leben an. So wie Maxim. Er ist vor fünf Jahren mit seinen Eltern von Bayern in Deutschland nach Dallas gezogen. Das ist eine Stadt im Bundesstaat Texas im Land USA. Maxim ist inzwischen elf Jahre alt. Er kann sich noch genau erinnern, wie es war, in ein fremdes Land zu ziehen. Und das erzählte er den dpa-Nachrichten für Kinder:

"Zuerst fühlte sich Vieles ganz anders an als in Deutschland. Vor allem die Hitze! Wir sind im Sommer angekommen, und da ist es in Texas oft superheiß. Fast 40 Grad Celsius. Deshalb haben viele Häuser einen Swimming-Pool im Garten. Ich bin bei uns auch gleich ins Wasser gesprungen, um mich abzukühlen. Das tat richtig gut.

Unsere Wohnung wird mit einer Klimaanlage gekühlt, sonst würde man die Hitze kaum aushalten. Die meisten Supermärkte und Restaurants kühlen die Luft allerdings so stark herunter, dass es mir da im T-Shirt zu kalt wird. Anfangs fand ich das etwas verrückt, dass es draußen so heiß ist und man drinnen friert. Aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Wenn wir einkaufen oder essen gehen, nehme ich mir einfach einen Pulli mit.

Zuerst habe ich meine Freunde in Deutschland sehr vermisst. Am ersten Tag in der neuen Schule kannte ich niemanden, und ich weiß noch, dass ich fast nichts gesagt habe. Weil alle englisch sprechen, habe ich auch wenig verstanden. Das hat sich zum Glück geändert. Ich habe jetzt auch viele amerikanische Freunde, und ich kann so gut Englisch, dass meine Lehrerin oft vergisst, dass ich aus Deutschland komme.

Ich spreche auch noch Deutsch, aber ich schreibe die Sprache selten. Deshalb brauche ich immer lange, wenn ich Briefe an meine deutschen Freunde schreibe. Wir schicken uns auch Nachrichten per Handy. Einmal im Jahr fliege ich nach Deutschland zu meinen Großeltern, und da treffen wir uns. Mir fällt dann immer wieder auf, dass in Deutschland Vieles anders ist als hier in Texas. In Bayern fahren wir zum Beispiel öfter mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder zu Freunden. Ich kenne hier niemanden, der so etwas macht. In Texas fahren alle mit dem Auto, egal wohin.

Auch das amerikanische Essen ist anders. Ich esse mittags immer in der Schule, und da gibt es fast immer Hamburger mit Pommes, Nacho Chips oder Pizza. Eigentlich mag ich das gerne, aber nicht jeden Tag! Deshalb nehme ich mir jetzt oft anderes Essen von zu Hause mit, zum Beispiel Gulasch mit Spätzle oder Milchreis.

Dafür gibt es aber sehr coole Sachen in den USA: Wir haben hier zum Beispiel viel länger Schulferien als in Deutschland. Allein im Sommer sind es drei Monate! Außerdem mag ich die amerikanischen Fernsehserien sehr gerne. Alles in allem bin ich zufrieden damit, dass wir nach Amerika ausgewandert sind. Ich kann meinen Vater jetzt öfter sehen, weil er nicht mehr so weit entfernt von uns arbeitet. Und ich fühle mich sehr wohl hier. Vor allem seitdem ich ein neues Hobby habe: Football. Das ist hier so beliebt wie Fußball in Deutschland. Ich habe viermal die Woche Training, und jedes Wochenende sind Wettkämpfe. Ich freue mich immer darauf. Football ist richtig cool!"
Aufgezeichnet von Silke Fokken, dpa
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