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Gefährliche Flucht übers Meer

Von: dpa

Meldung vom 21.04.2015

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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Rom (dpa) - Viele Menschen in Afrika leben in großer Armut und wollen deshalb ihr Land verlassen. Andere ertragen Kämpfe und Gewalt nicht mehr. Sie fürchten um ihr Leben. Auch von ihnen beschließen viele, aus ihrer Heimat zu fliehen. Sie wollen nach Europa. Aber die Reise übers Mittelmeer ist extrem gefährlich.

Die Flüchtlinge aus Afrika können sich nicht einfach ein Flugticket kaufen und nach Deutschland reisen. Sie brauchen dafür unter anderem besondere Genehmigungen. Diese Papiere sind oft nur schwer zu bekommen. Deshalb suchen viele Flüchtlinge Hilfe bei einem sogenannten Schleuser.

"Schleuser helfen Menschen in Not dabei, in ein anderes Land zu kommen", sagt der Experte Karl Kopp. Deshalb nennt man sie auch Fluchthelfer. Manche Schleuser arbeiten in großen Verbänden zusammen, andere allein. Sie besorgen zum Beispiel gefälschte Pässe und Genehmigungen. Oder sie organisieren ein Schiff. Es soll die Flüchtlinge über das Meer in ein sicheres Land bringen. Dafür zahlen die Flüchtlinge den Schleusern meist sehr viel Geld.

"Das ist natürlich alles nicht erlaubt", sagt der Fachmann. Wenn Schleuser erwischt werden, müssen sie manchmal für viele Jahre ins Gefängnis. Oft sind solche Reisen außerdem gefährlich. Bei der Flucht mit dem Schiff passieren immer wieder Unglücke. Im April kenterten mehrere Schiffe mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Helfer versuchten mit Booten und Hubschraubern die Menschen zu retten. So überlebten einige. Aber sehr viele andere Menschen kamen ums Leben.

Nach dem Unglück diskutierten viele Menschen darüber, ob Schleuser falsch handeln. "Manche Schleuser packen Hunderte Menschen für viel Geld auf ein Boot, das niemals in der Lage wäre anzukommen", sagt Karl Kopp. Solchen Schleusern ginge es vor allem ums Geschäft. Andere hingegen wollen vor allem den Menschen helfen. Manche Schleuser riskieren selbst hohe Strafen oder sogar ihr Leben dafür. Denn: "Für die meisten Flüchtlinge gibt es keine andere Möglichkeit, ihr Land zu verlassen, als mit einem Schleuser", sagt Karl Kopp.

Dieses Problem muss dringend gelöst werden. Darin waren sich viele Menschen in Europa einig. Sie waren entsetzt und traurig und forderten: Solche Unglücke auf dem Meer dürfen nicht mehr passieren! Es muss viel mehr für die Flüchtlinge getan werden! Die Länder in Europa müssten handeln, damit es nicht zu solchen Unglücken kommt. Denn auf dem Mittelmeer geraten immer wieder Flüchtlinge in Seenot. Ende April wollten sich europäische Politikerinnen und Politiker zusammensetzen, um zu beraten.
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