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Dürre-Notstand: Grün ist hässlich!

Von: dpa

Meldung vom 10.04.2015

Ab Klasse 6  

Quiz von Silke Fokken

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Kein Regen, einfach kein Regen: In Kalifornien gibt es schon lange eine Dürre. Das Land ist extrem trocken, das Wasser sehr knapp. So kann es nicht weiter gehen, sagen die Politiker des amerikanischen Bundesstaates. Deshalb legten sie Anfang April 2015 fest: Ab jetzt wird Wasser gespart! Einige Leute haben schon Ideen, wie sich das am besten machen lässt. Darunter sind witzige Einfälle.

Wer hat den hässlichsten Garten? So heißt ein Wettbewerb der Stadt San Francisco. Hausbesitzer sollen Fotos von ihren Gärten einschicken, mit grünem Rasen und bunten Blumen. Künftig gilt so etwas nicht mehr als schön. "Die Leute müssen kapieren, dass Grün hässlich ist, denn es verbraucht zu viel Wasser", sagt Peter Brastow, der den Wettbewerb mitinitiiert hat.

"Die Gartenbewässerung macht mindestens die Hälfte des Wasserkonsums jedes einzelnen Haushalts aus", sagt Brastow. Seinen Garten in einem Vorort von San Francisco hat der Mann längst umgestaltet: ohne Rasen, Rosen und andere Pflanzen, die ständig Wasser brauchen.

Als nächstes will Brastow beim Duschen einen Eimer aufstellen, um überschüssiges Duschwasser aufzufangen. Die Lage sei "extrem ernst", falls in ein oder zwei Jahren die Wasservorräte endeten, glaubt er. Auch Allison Mortimer, die in Kalifornien lebt, findet: "Wir müssen uns etwas einfallen lassen." Allisons Sparmaßnahmen: weniger duschen, den Wasserhahn nicht laufen lassen - und die Blumenbeete weniger gießen.

Aber nicht nur jeder Einzelne in Kalifornien soll Wasser sparen. Der oberste Politiker des US-Bundesstaates, der Gouverneur Jerry Brown, verpflichtete vor allem Städte und Gemeinden dazu, ihren Wasserverbrauch drastisch zu drosseln. Dazu zählt auch der Nobelort Beverly Hills, wo viele Stars mit viel Geld leben. Der Ort gilt als "Wasserfresser", weil es dort so viele riesige Gärten und Grünanlagen gibt, die alle bewässert werden.

Fachleute sagen, dass die extreme Dürre in Kalifornien mit dem Klimawandel zu tun hat. Die Folgen der Trockenheit sind in vielen Gegenden des US-Bundesstaates deutlich zu sehen. Der Rasen auf dem Rathausplatz in San Francisco ist braun. Im Central Valley liegen viele Felder brach. Dort produziert Kalifornien fast die Hälfte von Obst, Gemüse und Nüssen in den USA. Außerdem sind die im Frühjahr sonst tief verschneiten Sierra-Nevada-Berge ohne Schnee.

Der Gouverneur Jerry Brown hatte bereits im Jahr 2014 einen Dürre-Notstand ausgerufen. Damals gab es die ersten Regeln zum Wasser sparen: Die Leute sollten etwa Bürgersteige und Einfahrten nicht mehr mit dem Gartenschlauch abspritzen. Sie sollte keine Springbrunnen mehr mit Trinkwasser füllen oder Grünflächen so stark bewässern, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Aber diese Maßnahmen brachten wenig. Fachleute fanden heraus, dass kaum weniger Wasser verbraucht wurde als vorher. Deshalb legte der Gouverneur jetzt strengere Regeln fest: Die Behörden in Kalifornien müssen sicher stellen, dass tatsächlich deutlich weniger Wasser verbraucht wird. Sonst drohen ihnen Strafgelder in Höhe von bis zu 10.000 Dollar am Tag.
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