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Trommeln und Pfeifen - Was ist mit den Lehrern los?

Von: dpa

Meldung vom 05.03.2015

Ab Klasse 3  

Quiz von Silke Fokken

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Berlin (dpa) - Keine Schule, weil der Lehrer nicht da ist. Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland konnten sich Anfang März freuen: Der Unterricht fiel aus. Die Lehrerinnen und Lehrer waren aber nicht krank, sondern hatten sich auf den Straßen versammelt. Und zwar um Krach zu machen.

Die Lehrerinnen und Lehrer trafen sich auf den Straßen, weil sie in den Streik traten. Das bedeutet: Sie arbeiteten nicht. So wollten sie zeigen, dass sie bestimmte Dinge in ihrem Beruf anders haben wollen. "Statt in den Klassenraum gehen wir auf die Straße", sagte die Lehrerin Susi Rentzsch, die an einer Schule in Berlin arbeitet. "Wir versammeln uns und zeigen so, dass wir Forderungen haben."

Mit dem Streik wollen die Lehrerinnen und Lehrer ihre Arbeitgeber dazu bringen, auf diese Forderungen einzugehen. Um Druck zu machen, sollten möglichst viele Leute etwas von dem Streik mitbekommen. Deswegen hatten viele Lehrerinnen und Lehrer Trillerpfeifen oder Trommeln dabei, um Lärm zu machen. Oder sie hielten Schilder hoch, auf denen ihre Forderungen standen.

Die Lehrerinnen und Lehrer wollen zum Beispiel mehr Geld verdienen. Und sie wollen erreichen, dass sie einen sogenannten Tarifvertrag bekommen. Der legt fest, wie viel die Lehrerinnen und Lehrer verdienen. Der Tarifvertrag regelt, dass alle gleich viel Geld bekommen. Ein Tarifvertrag gilt nie für einen einzelnen Menschen, sondern immer für eine Gruppe. Arbeitgeber müssen sich daran halten.

Bei den Lehrerinnen und Lehrern, die jetzt streikten, handelt es sich um eine bestimmte Gruppe: Sie sind angestellt. Es gibt auch Lehrerinnen und Lehrer, die anders bezahlt werden als sie. Das liegt an der Form des Arbeitsvertrages, erklärt ein Fachmann. Es gibt Lehrkräfte, die fest beim Staat beschäftigt sind. Man nennt sie Beamte. Sie bekommen in der Regel mehr Geld als Angestellte. Sie dürfen aber nicht streiken.

Susi Rentzsch ist angestellt. "Wir machen die gleiche Arbeit wie die Beamten, aber wir verdienen weniger", sagt sie. Das finden die angestellten Lehrerinnen und Lehrer ungerecht. An einigen Schulen fiel wegen des Streiks der Unterricht komplett aus. Der sechs Jahre alte Joona zum Beispiel blieb deshalb zu Hause. Er fand das gut: "Es ist auch mal schön, Pause zu haben von der Schule", sagte er.
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