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Meuterei in Russland dauerte nur kurz

Von: dpa

Meldung vom 26.06.2023

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Moskau (dpa) - Fast wäre es dazu gekommen, dass eine russische Armee gegen eine andere russische Armee kämpft. Denn die private Wagner- Armee stellte sich gegen die offizielle Armee Russlands. Panzer der Privat-Armee fuhren herum, die Kämpfer zeigten ihre Waffen und nahmen Gebiete ein. Doch am Samstagabend beendete sie ihre kurze Meuterei. Was war da genau los? Wir erklären es.

Was ist die Wagner-Armee?
Sie besteht aus freiwilligen Kämpfern und teilweise auch aus ehemaligen Gefangenen. Die Wagner-Leute gelten als besonders brutal. Sie kämpfen unter anderem im Ukraine-Krieg, an der Seite von russischen Soldaten. Einige sind aber auch woanders im Einsatz, etwa in Syrien oder in Ländern in Afrika und Lateinamerika.

Was passierte in den vergangenen Tagen?
Der Wagner-Chef heißt Jewgeni Prigoschin. Er erklärte am Freitag: Seine Männer wollen nicht mehr für Russland kämpfen, sondern gegen sie. Daraufhin marschierte die Privat-Armee in die Millionenstadt Rostow am Don ein. Ein Teil zog auch los Richtung Moskau, wo der russische Präsident Wladimir Putin regiert. Lange Zeit war der Präsident ein Freund von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Doch das ist vorbei. Wladimir Putin bezeichnete den Aufstand als "Verrat".

Wie wurde die Meuterei beendet?
Noch am Samstagabend ordnete Jewgeni Prigoschin seine Truppen an, wieder zurückzukehren. Warum das genau passierte, war zunächst nicht klar. Ein Nachbarland von Russland ist Belarus. Der Präsident von Belarus behauptete, er habe ihn dazu gebracht. Jewgeni Prigoschin soll wohl auch die Möglichkeit bekommen, nach Belarus zu gehen. In Russland solle ihm keine Strafe für die Meuterei drohen.

Was bedeutet das alles für den Krieg in der Ukraine?
Die Wagner-Kämpfer waren bisher für Russland sehr wichtig beim Angriff auf die Ukraine. Die Privat-Armee besteht wohl aus mehreren zehntausend Männern. Ob diese weiter an der Seite Russlands kämpfen, war zunächst unklar. Die russische Führung behauptete, der Aufstand habe keine Auswirkung auf den Krieg. Einige Fachleute aber glauben etwas anderes: Die russischen Soldaten könnten nun weniger gut kämpfen, weil sie denken, Russlands Armee sei schwach.
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